STATEMENTS „Tod, Verlust, Trauer und das Leben”
Während der Arbeit an unserem Buch „#nichtgesellschaftsfähig – Tod, Verlust, Trauer und das Leben” baten wir unsere Autorinnen und Autoren sowie weitere Mitmenschen um ein paar kurze Statements zum Thema Tod, Verlust, Trauer und das Leben, um sie via Social Media und dann folgend in unserem Buch zu veröffentlichen.

„Wenn die eigene Mutter stirbt, wird alles anders. Das Leben. Die Familie. Auf der Trauerfeier habe ich gesagt: Du hast mich die Liebe gelehrt. Das empfinde ich auch heute, viele Jahre später, noch genau so. Meine Mutter war das Licht und die Liebe, Wärme und Geborgenheit. Ich trage Kindheitserinnerungen in mir, in denen sie mit mir gespielt und gelacht hat, für mich da war, uns umsorgt hat. Kleine Momente, die mir alles bedeuten. Sie ist viel zu früh von uns gegangen, da war sie erst 58 Jahre alt. In der Zeit danach war in unserer Familie ihr Verlust auf schmerzhafte Weise allgegenwärtig.“
– Michael Kraske

1. Niemand stirbt, bloß weil über mich geredet wurde. Über Sex quatschen macht ja auch nicht schwanger.
2. Die Besten sterben immer zu früh. Fühlt man sich da nicht vernachlässigt? Ich frag ja nur …
3. Mein Job bringt dich noch ins Grab.
4. Der größte Antrieb im Leben ist und bleibt die Deadline. Gern geschehen.
5. Das Beste kommt zum Schluss. Der Satz kommt nicht von ungefähr
6. Die meisten Menschen wünschen sich, im Schlaf zu sterben und aufzuwachen, wenn sie tot sind.
7. Das Leben ist ein Witz und ich bin die Pointe.
8. Vielleicht wäre das Lebensende erträglicher, wenn wir STERBEN ab jetzt nur noch ALTERNATIVES LEBEN nennen würden.
9. Der Tod ist wie ein guter Wein. Seine Qualität erkennt man erst im Abgang.
– Der Tod

„Niemand weiß, was nach dem Tod passiert. Also ist alles möglich, woran du glaubst!“
– Knietzsche und Anja von Kampen

„Verstorbene sollen wieder liebe- und respektvoll zur Mutter Erde zurückkehren dürfen, dazu möchte ich als Bestatter meinen Beitrag leisten.“
– Werner Kentrup, Bestattermeister aus Bonn

Was ist dein Lieblings-Satz/Zitat zum Thema Leben und Sterben/Tod, Verlust und Trauer?
„Trauern ist die Lösung, nicht das Problem.“ (Chris Paul)
Was ist – unter der Headline „Tod, Verlust und Trauer“ – deine Empfehlung/dein Lieblingsbuch und warum?
„Das Leben und ich: Eine Geschichte über den Tod“ – ein Kinderbuch von Elisabeth Helland Larsen. Aber auch sehr zu empfehlen für Erwachsene.
Ich persönlich finde den Tod in diesem Buch, hier ein kleines und niedliches Mädchen, sehr tröstend und liebevoll dargestellt. Es nimmt den Schrecken und die Angst vor dem großen Unbekannten.
Wie ergänzt du folgenden Satz/folgende Sätze:
Eines Tages werde ich sterben … ich hoffe dann sagen zu können, es ist ok, ich bin fertig mit Leben.
Das Leben ist … einfach wunderschön.
Unsterblichkeit wäre … sehr problematisch.
Was hat dir geholfen, um mit einem Tod/Verlust klarzukommen?
„Wirklich trauern zu dürfen, mich auseinanderzusetzen mit diesem Verlust. Leider fast 20 Jahre später erst.“
Wie und in welcher Weise beschäftigst du dich mit dem Tod?
„Ich habe 2017 den Verein „Wolfsträne e.V.“ gegründet. Ich begleite täglich trauernde Kinder und Jugendliche nach einem schweren Verlust in ihrer Trauer.“
„Warum ist es deines Erachtens notwendig, dass sich jeder mit dem Sterben und Tod auseinandersetzt?
„Weil der Tod das einzige in unserem Leben ist, was uns alle irgendwann zu 100% begegnen wird. Spätestens dann, wenn wir selbst sterben. Und die meisten Menschen sind in keiner Weise auch nur annähernd darauf vorbereitet, das macht es für viele so unerträglich – es ist die Angst vor dem großen Unbekannten.“
Hast du Empfehlungen, wie man den einzelnen Individuen in unserer Gesellschaft den Umgang mit Trauer, Verlust, Leid, Angst und Schmerz erleichtern kann, um damit einen besseren Umgang pflegen zu können?
„Meiner Meinung nach sollte schon im Kindergarten und in der Schule das Thema immer wieder aufgegriffen werden. Wir Menschen sollten damit aufwachsen und den Tod als etwas Natürliches begreifen dürfen.“
– Katrin Gärtner, Wolfsträne e.V.