ACHTSAMKEIT UND SKILLS
Eine (unvollständige) persönliche Empfehlungsliste von Sandra Strauß und Schwarwel
inspiriert durch eine Skills-Liste von Guido Weißhahn

Tagesroutinen
- Struktur und Regelmäßigkeit
- Rituale
- Jeden Tag aufstehen und Zähne putzen
- Jeden Tag raus an die Luft und in die Natur
- Jeden Tag bewusst Dinge tun, die einem selbst gut tun und sich selbst dafür einen Raum schaffen – wenn es notwendig ist, auch in Abgrenzung zu anderen bzw. seinen Mitmenschen. Und sich dabei auch die Zeit lassen, herauszufinden, was sich denn für einen selbst gut anfühlt.
Achtsamkeit
- Blumen gießen
- Haustiere füttern
- Im Garten oder Park oder Wald auf einer Bank sitzen und kurz innehalten. Geht auch mit einem Getränk seiner Wahl in der Hand.
- Sich auf einen Punkt konzentrieren, diesen fokussieren und bewusst alles herum ausschalten, auch die eigenen Gedanken.
- Seine Umgebung bewusst wahrnehmen
- Eigene psychotische und dunkle Zustände aushalten und sich bewusst machen, dass diese auch wieder weggehen, auch wenn sie sich in diesem Moment unaushaltbar und wie eine Ewigkeit anfühlen.
- Ins Feuer schauen
- In Lavalampe oder Schneekugel schauen
- Ins Aquarium schauen
- Wolken ziehen sehen
- Vögel füttern und beobachten
- Dem Regen beim Regnen zuhören
- Bewusst ein- und ausatmen, Atemübungen machen
Körperwahrnehmung
- Wellness
- Massage
- Körper eincremen
- Nägel lackieren, rasieren, schminken
- Sich in seinen Klamotten wohlfühlen
- Heißes Schaumbad in der Badewanne nehmen oder lange duschen
- Durch den Regen laufen und in Pfützen springen
- Im Herbst durch das Laub stapfen und es rascheln hören
- Die gedämpfte Ruhe des Schnees genießen, wenn man durch diesen stapft.
- Barfuss laufen
- In Flauschdecke mit Wärmeflasche einkuscheln
- Nach seinem eigenen Wohlbefinden seinem Körper Gutes tun
Aktivitäten
- Mit Hunden rausgehen
- Sport und Bewegung – und das nach den eigenen Bedürfnissen. Es muss nicht in einer Turnhalle, im Schwimmbad oder im Fitnessstudio sein oder als Team-Sport. Man kann auch alleine Sport treiben. Spazieren gehen gehört ebenso dazu. Ganz individuell, was zu einem selbst passt und was Spaß macht.
- Fotografieren
- Singen, ein Instrument spielen
- Ins Kino gehen
- Restaurantbesuch, Kaffee trinken in einem Café oder beim Straßenverkäufer
Das ist alles auch allein total okay, wenn man das bevorzugt und selbst so möchte.
Abhängen und Aktivitäten zuhause/indoor
- Zeichnen, Malen, Ausmalbilder, Malen nach Zahlen
- Stricken und Handarbeiten
- Kochen
- Puzzeln
- Bücher oder eBooks lesen
- Serien und Filme anschauen
- Computerspiele zocken
- Schlafen
- Putzen, Aufräumen, Wäsche waschen
- Basteln
- Spiele spielen
- Etwas auswendig lernen
- Etwas dekorieren, renovieren
- Musik hören oder Musikvideos anschauen
- Holz hacken
- Gartenarbeit
Ja, es ist okay, …
- … wenn man sich nicht mit vielen Menschen trifft und alleine seinen Kaffee, seinen Wein oder sein Bier in einem Café trinkt.
- … wenn man sich „anders“ fühlt, anders als andere in unserer Gesellschaft.
- … wenn man Zeiten wie Weihnachten, Geburtstage, Feiertage etc. nicht mag und/oder sich dabei einsam und allein fühlt. Und es ist okay, wenn man sich diese Tage so gestaltet, wie es sich für einen selbst gut und „richtig“ anfühlt, auch in Abgrenzung. Evtl. hilft es, sich in den Momenten bewusst zu machen, dass es anderen Menschen in diesen Situationen auch so geht.
- … „negative/schlechte Gefühle“ zu haben.
- … zu weinen, die Tränen kullern zu lassen und tief zu schluchzen.
In Notsituationen
- Chili-Schoten essen
- Ammoniak riechen
- Eiswürfel in den Mund nehmen
- Kalt duschen
Eigenliebe
- Selbstachtung
- Selbstwertgefühl aufbauen
- Nein-Sagen
- Nicht zu hart und kompromisslos zu sich selbst sein. Fehler als Fehler akzeptieren. Eigenen Erfolg als Erfolg wahrnehmen.
- An sich selbst wachsen
Bewusstsein schaffen
- Tagebuch führen, Gedanken aufschreiben
- Gespräche mit Menschen, die einen und die eigenen Zustände verstehen und damit umgehen können. Das ist ein sehr wertvolles Geschenk.
- Eigene Interessen herausfinden und auch ausprobieren, was einem gefallen könnte.
- Das, was einem nicht gut tut, weglassen, auch oder trotz sogenannten gesellschaftlichen, familiären, partnerschaftlichen und freundschaftlichen Zwängen.
- Bewusst leben
- Bewusstsein für eigene Zustände schaffen
- Sich seinen Triggern bewusst werden, sie entweder vermeiden oder sich diesen stellen.
- Übermäßigen, negativen Stress vermeiden
- Situation beschreiben („Ich fühle mich gerade …, weil ich sehe, dass …“)
Riechen und Schmecken
- Riechen und Düfte wahrnehmen
- Geschmack wahrnehmen
- Ätherische Öle im Duftlämpchen, Duftkerzen riechen
- An Blumen riechen
- Gewürze riechen
Selbstbeauftragung
- Sich selbst Aufgaben geben
- Sich selbst Projekte und Arbeiten zum Abarbeiten geben
- Sich eigene Ziele setzen und diese schritt- und stückchenweise erfüllen
Dieser Beitrag wurde erstveröffentlicht im Buch „Nicht gesellschaftsfähig – Alltag mit psychischen Belastungen“.